Donnerstag, 10. September 2015

Working Girl Sew-Along: Zieldefinition

Als ich die erste Ankündigung gelesen hatte, dacht, yepp, genau darauf hätte ich Lust.....dann kamen aber gleich wieder Zweifel, der Zeitplan, kriege ich das hin......lieber doch nicht........Jetzt denke ich, ein Teil kriege ich hin und das ist ja auch schon mal was!

Welche Kleidungsstücke braucht Ihr für Euren beruflichen Alltag? Gibt es ganz praktische Beschränkungen, die Ihr bedenken müßt? Gibt es Kleidervorschriften, die Ihr zu beherzigen habt?

Das Thema dieses Sew-Alongs schwirrt mir schon länger durch den Kopf, auch bei mir ist es so (zum Glück), dass es keinen offiziellen Dress-Code gibt, vielmehr kann ich anziehen, was ich will. Ab und zu muss ich mal zu Terminen, bei denen ich mich wohler fühle, wenn ich nicht ganz so bunt wie sonst angezogen bin. Außerdem habe ich einfach mal Lust, etwas anderes zu probieren, ich bin nämlich mehr eine Herz- als eine Kopfnäherin. Vermutlich ein Grund, dass ich bisher den Gedanken nach etwas weniger Farbe oder zumindest einfarbigen Kleidungsstücken, noch wenig umgesetzt habe.

Welche Wirkung möchtet Ihr mit Euren Kleidungsstücken erzielen? Auf andere? Und auf Euch? 

Ich hab´mich auch entschlossen, ein bisschen über meinen Beruf zu schreiben, den letzten "Schubser" hat mir AnniMakes gegeben, merci!
Ich bin Ärztin und arbeite in einer psychiatrischen Ambulanz, einen Kittel trage ich sehr selten, z.B. dann, wenn ich mal im stationären Bereich Assistenzärzte/innen supervidiere und mit älteren verwirrten Menschen zu tun habe, da kann ein weißer Kittel helfen, eine Vertrauensebene zu schaffen, " ein Doktor trägt Kittel". Ansonsten ist es eher umgekehrt.
Ich arbeite schon ziemlich lange dort und viele Patienten/innen und Kollegen/innen kennen mich als "die Bunte, die mit dem Schuhtick, die, die (so gut wie) nie Hosen trägt"....... Mit einigen komme ich auch über meine Kleidung ins Gespräch, auf ganz unterschiedliche Art und Weise, eine Patientin erzählte mir, dass sie nach dem Tod ihres Mannes sofort alle Kleider verschenkt hatte, nur noch Hosen tragen würde, darüber kam sie dann auf die für sie sehr schlimme Ehe zu sprechen. Eine andere Patientin war Schneiderin, sie blüht auf, wenn sie von ihem Beruf berichtet.
Sehr geschmunzelt habe ich über den Satz von AnniMakes "Die soziale Berufswelt ist kein Mekka modisch ambitionierter Menschen, eher im Gegenteil." Bei uns gibt es schon einige sehr schön, phantasievoll und schick angezogene Menschen, aber eben ganz überwiegend sind es Jeans-Outdoor-ist-auch-egal-Träger/innen, gelegentlich wird mal ein Jacket/Blazer drübergezogen.
Neben meiner Ambulanztätigkeit halte ich Fortbildungen vor verschiedenem Publikum, Pflegepersonal, in einem Qualitätszirkel, vor Hausärzten/innen, da trage ich meistens Alltagskleidung.
Ab und zu muss ich als Gutachterin zum Gericht, hier eher nicht im ganz bunten Jerseykleid, das gleich gilt für die Teilnahme an offizielleren Gremien, die ich nicht immer verhindern kann.....

Wo hakt es zur Zeit? 

Es hakt an der Zeit, also dem Mangel. Ich mag meine Kleidung und werde diese auch so weiter tragen. Aber ich würde sie gerne erweitern, ich hätte gerne eine kurze blazerartige Jacke, schmale einfarbige Röcke in verschiedenen Längen und für die Tage, an denen ich keine Lust auf Kombinieren habe, einfarbige Kleider, z.Z. hätte ich gerne ein dunkelbraunes. Was ich auch total schön finde, wäre ein Etuikleid mit passendem Mantel oder Jacke, so in der Art

(aus Meine Nähmode)
 Und cool wäre es, wenn die Sachen zusammenpassen, das ist bisher nicht so meine Spezialität.


Was habt Ihr schon an Business Kleidung, was den Grundstock bilden kann, den Ihr nur erweitern braucht?

Ich habe 2 ganz nette Kaufblazer, die ich aber gerne durch selbstgenähte Modelle ersetzen würde. Dann gibt es noch ein gekauftes Kostüm, toller Schnitt, sitzt super, ich fühle mich aber in der Farbe sehr unwohl, ist so ein grau-grün.
Es gibt ein paar etwas dezentere Kleider, die für meine Buisnesszwecke meistens ausreichen, das z.B.


Dann auch mal mit braunen Stiefeln und dezenterem Schmuck.

Also zum Ergänzen haben ich eher nichts, ich würde mir gerne ein paar neue Teile nähen, vielleicht ein bisschen verbunden mit einer Stil"erweiterung". Das bedarf sicherlich mehr Zeit, als dieser Sew Along vorgibt, aber es ist eine tolle Motivation und Inspiration.

Die anderen "Working Girls" stellen sich hier bei MamaMachtSachen vor!

4 Kommentare:

  1. Sehr gut geschrieben! Ich hab ja gar keinen Dresscode, lauf immer mit Blazer und Shirt drunter rum. Ausser bei Schwesternmarathons😊....

    AntwortenLöschen
  2. Deine Kleider sind aber auch immer sehr schön - spannend, dass sich dadurch Gespräche ergeben, die den Patienten manchmal auch helfen können...

    Deine Idee vom Etuikleid mit Blazer finde ich sehr schön und ich kann mir ein Etuikleid sehr gut an dir vorstellen. Ansonsten verstehe ich dich ganz und gar, einfarbige Kleider zu nähen ist irgendwie langweilig, andererseits habe ich einige (gekaufte/getauschte) einfarbige Kleider hier herumliegen, die ich sehr sehr gerne trage. Sie sind gleich viel schlichter und weniger iimposant.

    AntwortenLöschen
  3. Mir fällt spontan der Schnitt Deines Stoffwechselkleides als Etuikleid ein. Das Kleid passt doch super und steht Dir gut. Dann brauchst Du "nur" noch einen schönen Jackenschnitt, den richtigen Stoff und nähst Dir Deine Kombi.

    LG Luzie

    AntwortenLöschen
  4. Als bekennende Liebhaberin von einfarbigen Kleidern ohne alles, finde ich deine Idee sehr spannend es mal schlicht zu versuchen. Deine bunten Kleider sind immer schön und passen so gut zu dir, da werde ich gern mitlesen wie du dir im einfarbigen Kleid dann gefällst.
    Liebe Grüße
    Sylvia

    AntwortenLöschen