Donnerstag, 12. Januar 2012

Nähfragezeichen Nr.22

                                                   

Den "Kopfkleiderschrank" verwirklichen!



Wie siehst du eigentlich, d.h. in deinen Träumen, in deiner Vorstellung von Dir aus? Welche Kleidungsstücke könntest du nähen, um dieser Vorstellung von Dir, wie du gerne sein möchtest, näher zu kommen? Was hält dich ggf. davon ab?
 
Hallo Meike, das ist ja wirklich eine supertolle Nähfragezeichen-Frage, für mich die Interessanteste bisher, ich bin sehr gespannt auf die verschiedenen Antworten (einige habe ich schon gelesen). Aber natürlich fällt mir auch einiges dazu ein, viel sogar, ich versuche, es mal zu ordnen und zusammenzufassen:
 
Also, Röcke und Kleider mochte ich schon immer, ich war ein richtiges mädchen-Mädchen, übrigens sehr zum Leidwesen meiner 3 Jahre jüngeren Schwester, sie (zumindest teilweise) meine Sachen auftragen musste. Ich hatte, so mit 8 Jahren, z.B. ein cremefarbenes Kleid mit Rüschen und Spitzen, daruf waren grüne Kolibris und es hatte einen Rock, der richtig schön geflogen ist beim Drehen.....meine Schwester hat es gehasst. Ich muss aber zur Ehrenrettung meiner Mutter sagen, dass meine Schwester i.d.R. ihre Hosen tragen konnte und nur bei besonderen Anlässen/Familienfesten ein Kleid tragen musste. Ein besonderes Ereignis in meiner Kindheit waren Pakete, in denen Kleidung einer etwas älteren Kusine ankamen, die waren sämtliche von einer Schneiderin genäht. Es gab da z.B.  Kleider mit passendem Bolero und Dirndl! Gerade letzter habe ich sehr gerne getragen, obwohl hier in Hessen eher unüblich und obwohl ich ein eher schüchternes Kind war. Später gab es dann auch eine Jeans-und-Schlabber-Herrenhemdphase in möglichst gedeckten Farben, dazwischen aber immer mal ein Schlabberrock. Und dann gab es die indische Phase, Hängekleider, lange Röcke, mit Spiegelchen, Glöckchen, Borten, Pluderhosen, Samtschuhe und natürlich Patchouli........Dann gab es auch eine kurze Popperphase, karierte Bundfaltenhosen, Karoröcke und V-Ausschnittpullis.......Eine schwarze (kurze) Phase gabs auch mal.
Meine Mutter hat übrigens alles toleriert, incl. scharzer Fingernägel, dramatischen Make ups und Wischmop-Dauerwellen, viele meiner Freundinnen dagegen haben sich auf dem Schulklo umgezogen.
Vielleicht auch prägend: Ich mochte immer schon gerne das Theater, auch wegen der Kostüme und ich verkleide mich gerne, nicht unbedingt zu Fasching, aber zu sonstigen Gelegenheiten.
Danach hatte ich keinen festen Stil mehr, habe je nach Lust und Laune alles mögliche getragen, mochte auch immer mal was Außergewöhnliches, manches war auch etwas schrill.....ich erinnere mich z.B. an Strickhotpants oder an einen schrillpinken Satinanzug (genau meine Farbe, örgs). Ich habe mich durchaus an der aktuellen Mode orientiert, habe aber gleichzeitig auch "Unmodisches" aus Second-Hand-Shops getragen.
Mein Stil oder meine "Stile" (?) ist/sind so geblieben, gemischt aus aktueller Mode, Retrostil, Second-Hand und ist damit meinem Kopfkleiderschrank sehr nahe. Kleidnung für mich muss außerdem eher bunt sein, bequem, angenehm, weiblich, auch mal ein bisschen lustig. Ich habe mittlerweile viele Kleidnungsstücke und Schuhe, die ich schon seit vielen Jahren gerne trage.
Vorbilder fallen mir keine Speziellen ein, ich schaue gerne Menschen an, auch was und wie sie es tragen, mag besondere Outfits, auch wenn ich sie nie anziehen würde. In unserem Stadtviertel begegnet mir immer mal eine Frau, klein, sehr weibliche Formen, die immer lange, sehr weite geblümte Röcke trägt, opulente Oberteile und unglaubliche Hüte, mir Obst oder großen Blüten drauf, ich freu´mich immer, sie zu sehen.
Was ich nicht mag, ist Kleidung, die ich persönlich als frauenfeindlich empfinde, dazu gehören für mich z.B. extrem hohe Schuhe, Kleidungsstücke, in denen Frauen "wie dargeboten" wirken, das für mich auch oft ausstrahlen, o.k., Randbemerkung und sicher kontrovers diskutierbar.

Ich bin wohl immer mal etwas am Thema vorbeigerutscht, deshalb höre ich mal auf.
Was in meinem Kopfkleiderschrank noch fehlt:
Ich hätte gerne so einen Tüllunterrrock (werde ich mal angehen), ein selbstgenähtes Abendkleid (ich weiß nur nicht wofür) und......grüne Stiefel!



So, die anderen Kopfkleiderschränke können hier besichtig werden!


4 Kommentare:

  1. Sehr witzig...

    Wenn Du Tüll brauchst,ich habe hier noch braunen und orangenen ;-)

    Eine gute Nacht,
    Simone

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  2. Von einem Abendkleid träume ich auch. Aber wofür? Das trägt frau ja nicht einmal mehr in der Oper - schon gar nicht in DUISBURG!
    LG Bronte

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  3. Klingt ein bisschen, als wären wir zusammen zur Schule gegangen... und für die Stiefel drücke ich die Daumen, das sollte doch möglich sein!

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  4. Ach, am Thema vorbeirutschen ist doch völlig in Ordnung. Es geht doch auch darum, wohin das Kopfkino einen so führt. So richtig den Punkt getroffen habe ich auch nicht. Sonst wäre ja meine Wunschvorstellung fast mein reales Ich … ich bin einfach zu pragmatisch, naja.

    Mir gefällt es, dass du ein Mädchen-Mädchen warst. Ich war das nie. Obwohl ich auch immer süß sein wollte, aber eher auf die Lausbuben…äh…Mädchen-Art ;.)

    Und jetzt ran an den Tüllrock! Das muss doch ratzfatz zu schaffen sein :.D

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